Bündnis 90 / Die Grünen sind eine Partei, die zum Teil aus der Frauenbewgung entstand. Aber auch in dieser Partei wird die Bedeutung des Feminismus von einigen inzwischen in Frage gestellt. Deswegen wurde ich gebeten am 17. Januar 2020 einen Impulsvortrag zu dem Thema zu halten.
Die anschließende Diskussion war lebhaft und hat gezeigt, dass einige Teilnehmer*innen von einem biologischen Grund für die verschiedenen Lebenswege von Frauen und Männern ausgehen. Die vorhandenen biologischen Unterschiede sind für die Lebensentscheidungen aber nur zu einem sehr kleinen Teil verantwortlich. Viel mächtiger sind die Rollenstereotype, die wir alle von klein auf lernen. Die Rollenstereotype verhindern, dass wir (Frauen und Männer) Menschen mit all ihren Fähigkeiten deutlich wahrnehmen können. Wir sehen Frauen als sozial kompetent und Männer als technisch begabt an.
Feminismus ist leider noch nicht überflüssig, denn selbst wenn die Unterschiede biologisch wären, ist die geringere Bezahlung von typischen Frauenberufen und die geringe Beteiligung in der Politik nicht hinnehmbar. Für die Bewätigung der anstehenden Problemfelder Umwelt, Digitalisierung und Migration muss das Wissen und die Erfahrung von 50% der Bevölkerung einbezogen werden.