Innovationstransfer durch Studierende – ein unterschätztes Potential

In den letzten 5 Jahren durfte ich an dem geförderten Projekt für Regionale Innovation in Gesundheit und Lebensqualität an der Hochschule Fulda als Professorin Projekte mit Studierenden gestalten und ihre Erfolge beobachten. Thematisch waren die Projekte auf Wearables für die Gesundheitsförderung begrenzt.

Schon nach 4 Jahren konnten wir die Ergebnisse von 57 Studierendenprojekte mit unterschiedlichen Ausrichtungen, gehalten von Lehrkräften der Hochschule oder externen Unternehmensvertreter*innen, analysieren und bewerten. Direkte und auch indirekte Transfererfolge konnten beobachtet werden. Direkter Transfer besiert darauf, dass die Ergebnisse unmittelbar von einem Unternehmen aufgenommen werden. Indirekter Transfer geschieht über die Köpfe der Studierenden, die praxisnahes Wissen aufnehmen und über Veröffentlichungen oder später im Beruf in einem Unternehmen ankommt.

Das Poster zu den Ergebnissen gibt einen guten Überblick über die einzelnen Stufen des Wissenstransfers und die jeweilige Anzahl. Dieses Poster wurde auf der internationalen Konfernenz ISPIM 2022 veröffentlicht.

Xmas Coding – ugly and superfluous #ugsuco

Kurz vor Weihnachten und in Erwartung eines harten Lockdowns hier ein Angebot an alle, die zuhause bleiben und Spaß am Programmieren haben. Was ihr dazu braucht: einen möglichst häßlichen Weihnachtspulli, Getränke und Plätzchen und eine Programmierumgebung. Für alle, die nicht so häufig Programmieren und keine Umgebung auf ihren Rechner installieren wollen. Es gibt viele online-Angebote zum Programmieren, wie repl.it.

Was kann programmiert werden? Alles was Spaß macht und in Weihnachsstimmung oder Feierstimmung versetzen könnte. Eine Anregung findet ihr in dem Video auf YouTube. Das Video zeigt eine launige Programmierung eines Daumenkinos und wurde für Studierende im ersten Semester des Studiengangs Gesundheitstechnik an der Hochschule Fulda als Anregung sich zu beteiligen erstellt. Es können aber alle mitmachen und mir dann Links über Twitter #ugsuco (ugly superfluous coding) zukommen lassen.

Viren und die Verantwortung aller

Stoff in Falten

Ein Virus hat unsere Welt verändert und kostet viele Menschenleben. Der Shut-Down der ganzen Welt zeigt, wie ernst die Lage ist.

Leider diskutieren viele immer noch, ob es sinnvoll oder zumutbar ist Atemschutzmasken zu tragen. Masken, die Viren abhalten können, stehen nicht einmal in medizinischen Einrichtungen in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Stoffmasken schützen zwar nicht den Träger vor den Viren der anderen, aber die anderen von den Viren des Trägers. Deswegen ist es ein Gebot der Stunde, dass alle die Masken tragen, denn wenn alle ein wenig besser geschützt sind, ist auch der Träger/die Trägerin der Maske geschützt.

Es gibt viele Nähanleitungen im Internet. Ich habe eine für das sogenannte Bremer Modell hinzugefügt, das die technischen Daten und ein paar Tipps enthält.

Link zum Video

Starke Frauen in Norwegen

Darstellung einer Fabel über den Unabhängigkeitskampf 1814, Rathaus in Oslo, eigene Aufnahme.

Bei meinem letzten Besuch in Norwegen habe ich das Rathaus in Oslo besucht und war beeindruckt von den farbenfrohen Fresken. Die Fresken stellen historische Ereignisse und Fabeln dar, die Norwegen geprägt haben. Besonders erfreulich war für mich, dass starke Frauen in Norwegen ganz selbstverständlich dazugehören. Eine Freske, die 1940-49 entstand, zeigt eine Fabel aus der Zeit der Unabhängigkeitskriege in 1814. Eine Prinzessin führt und rettet die Flamme der Freiheit zusammen mit einem ihr treu ergebenen Bären. Die Jahreszahlen zeigen, wie lange schon Frauen als Heldinnen in Norwegen verehrt werden.

Eine kleine Auswahl weitere Teile der vielfältigen Bilder in dem Rathaus, zeigen, dass Frauen in alle Facetten, Berufen und Situationen wahrgenommen und als Teil der Geschichte Norwegens gesehen werden. Nur im Bereich Technik kamen keine Frauen vor. Solche Darstellungen vielfältiger und starker Weiblichkeit würde ich mir auch in Deutschen Rathäusern wünschen.

Schwarzer Tag für die Wissenschaften

Gestern war wieder so ein schwarzer Tag für die Wissenschaften… zumindestest wenn Sie mit Ihren Kindern die Sendung „Frag doch mal die Maus“ zur besten Fernsehzeit, Samstagabend 20.15 Uhr im Ersten geschaut haben. Grob mitgenommen habe ich, dass Tanz und Musik etwas für Mädchen sind und Abenteuer und Technik (Drohnen fliegen) etwas für Jungs. Nur das Trommeln scheint für Mädchen und Jungen gleich attraktiv zu sein. Meine persönliche Einschätzung kann leider mit Zahlen unterlegt werden. Grob kann bei der Sendung zwischen den folgenden Gruppen unterschieden werden:

  • ModeratorInnen in der Halle und in Außenstellen
  • Mitglieder in den beiden Rateteams
  • hinzugezogene ExpertInnen zur Erklärung der Sachverhalte oder Ausführung von Versuchen
  • Fragekinder, die mit eigenen Fragen an die Sendung herantreten und die meist auch ExpertInnen auf einem Gebiet sind
  • Könnerkinder, die keine eigenen Fragen stellen, aber ihre Fähigkeiten zeigen

Während rein zahlenmäßig die Mädchen und Jungs bei den in der Sendung aufgetretenen Kindern fast ausgeglichen waren (6 Mädchen und 7 Jungs), gab es bei den Hauptakteuren (meiste Sendezeit) ein starkes Übergewicht an Männern. Neben dem Moderator in der Halle, Eckard von Hirschhausen, hatten eine Moderatorin und ein Moderator die Verantwortung bei zwei Außenwettbewerben – insgesamt also 1 Frau und 2 Männer, wobei die ModeratorInnen in den Außenstellen eine untergeordnete Rolle gespielt haben. In den beiden Rateteams waren jeweils eine Frau und zwei Männer – insgesamt also 2 Frauen und 4 Männer. Unter den zugezogenen ExpertInnen war nicht eine Frau – insgesamt also 0 Frauen und 6 Männer, wobei nur solche mit Redeanteil gezählt wurden. Wenn alle bildlich dargestellten gezählt worden wären, wäre das Verhältnis noch dramatischer, weil beim Hundetraining und dem Drohnenfliegen eine Reihe von männlichen Experten gezeigt wurden.

33% Frauen in den Rollen, in denen es hauptsächlich auf Bekanntheit und Beliebtheit ankommt, ist ärgerlich, weil es den Status Quo der Ungleichbehandlung entspricht und keine positiven Botschaften in Richtung der Frauen in den Wissenschaften schickt. Wobei nichts gegen die einzelnen Akteure zu sagen ist, auch Herr von Hirschhausen hat einen guten Job gemacht.  Die Präsenz in Minuten und Wortbeiträgen kann aber nicht mehr durch ExpertInnen oder die Kinder aufgeholt werden. ModeratorInnen und das Rateteam prägen damit das „Gesicht“ einer Sendung.

0% Frauen als erwachsene Expertinnen, die als Vorbilder für junge Frauen und Mädchen dringend gebraucht würden und auch in ausreichender Anzahl zu Verfügung stehen, ist unverantwortlich. Die Könnerkinder können dieses verheerende Bild nur ein wenig retten.

Sendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sollten sich der Verantwortung für mehr Frauen in der Wissenschaft und Technik stellen. Die Sendung mit der Maus hat da leider eine sehr männlich geprägte Vergangenheit. Aus dieser sollte sie sich endlich lösen oder aber vom Bildschirm verschwinden.

Cebit: In der Zukunft sind wir noch nicht…

Leider habe ich es dieses Jahr wieder nicht geschafft zur Cebit zu kommen. Aber vielleicht lohnt es sich ja auch noch nicht, denn die Zukunft scheint noch weit weg zu sein, wie die Report der Faz berichten (Link zu YouTube-Bericht). Weder Pepper noch der KIT-Roboter scheinen alltagstauglich zu sein. Oder erwarten wir zuviel? Zu klären bleibt, was wir eigentlich überhaupt von Robotern im Haushalt oder für die Unterstützung der Gesundheit erwarten. Wenn wir das wissen, dann sollten wir die Technik danach ausrichten und nicht versuchen Menschen nachzubilden.

 

Frauenbild in Japan

Auf den Straßen in Japan können die verschiedesten Menschen beobachtet werden: Fauen und Männer, Menschen in zum Teil abenteuerlichen Selbstdarstellungen. Trotz aller Unterschiede scheint das Frauenbild noch sehr traditionell zu sein, wobei die Tradition modern verpackt ist. Betrachtet man die Darstellung der Frauen im Museum in Tokio (National Museum), bekommt man einen Eindruck der traditionellen Sichtweise. Frauen sind meist Männern zugeordnet. Die unterwürfige Haltung der Frau bei der Heiratszeremonie ist besonders stark ausgeprägt.

Hochzeitszeremonie

Frauen werden aber auch einzeln und unabhängig dargestellt. Dann handelt es sich meist aber um Künstlerinnen oder Geishas.

Teil eines Bildes

Fast auf gleicher Augenhöhe scheint sich ein Paar dargestellt zu haben. Allerdings hat er einen Namen, während sie nur als die Frau von… dargestellt wird.

Herr mit Namen und Fau (ohne eigenen Namen)

Auch die Frau des Kaisers hat keinen eigenen Namen.

Frau des Kaisers

Die Puppendarstellung eines Paares zeigt deutlich, was von einer Frau und einem Mann erwartet wird.

Darstellung Paar

In den Kult-Comics in Japan – den Mangas – ist das Bild der Fauen durchaus vielfältiger geworden, allerdings sind alle Augen rund und Nasen nicht mehr wirklich vorhanden. Diesem Schönheitsideal eifern die JapanerInnen heute nach. Insbesondere für Frauen bedeutet das, niedlich zu sein. Damit hat sich die Tradition der Unterordnung für Frauen zwar verändert, aber die Folgen sind ziemlich ähnlich. Ernstgenommen werden die Frauen mit den rosa Schleifen nicht, sondern die Herren in den dunklen Anzügen.

Frauen in Nagoya 2018

Technikkunst

In vielen gewöhnlichen Dingen wohnt eine Schönheit, die es zu entdecken gilt. Die rosa und türkisfarbenen Kabel der Industrieroboter, wirken wie schüchterne, aber frische Akzente auf den weißen, starken Armen der Industrieroboter im Industriemuseum von Toyota (Nagoya, Japan).

Industriekunst (eigene Aufnahme)

Neujahr 2018

„Ich grüße das neue Jahr. Mit großem Gepolter kommt es gerollt und rollt uns ins Glück oder Unglück, hält Dichter in Atem, die sagen, was zu sagen ist“

Rose Ausländer, ca. 1975, Arche Literaturkalender 2018

Viele beklagen zur Zeit, dass Twittern/Tweets meist spontan und unüberlegt sind und mehr Tiefgang häufig wünschenswert wäre.  Zu dieser Stimmung paßt das Gedicht von Rose Ausländer sehr gut.

Ich wünsche allen ein glückliches neues Jahr und der Gesellschaft, dass sie wieder ihre „DichterInnen“ findet, denen sie vertrauen kann.